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auf dem Doctor Raw Blog! Im letzten Eintrag haben wir gelernt, dass Krankheiten nicht einfach genetisch bedingt oder durch Zufall generiert in unser Leben treten – selbst genetische Veranlagungen sind kein unausweichliches Schicksal. Sie sind durch unser Handeln und Denken manifestiert und durch uns selbst beeinflussbar, das erklärt die Epigenetik auf wissenschaftlicher Grundlage sehr genau.
Eine Krankheit ist also immer eine Folge eines bestimmten Gedankenmusters. An dieser Stelle kommt die Psychosomatik ins Spiel- denn diese versucht zu erklären, welche Gedankenmuster welcher bestimmten Krankheit zuzuordnen ist, wir verlassen hier jedoch den Bereich der Wissenschaft, denn es fehlt die Vorsicht der wissenschaftlichen Darstellung. Dieser Text ist für Menschen, die keine Zeit für unverbindliche Floskeln haben und einfach Wissen wollen.
Die Psychosomatik im Detail -Krankheiten als Spiegel des Selbst
Die Psychosomatik sieht den Körper als Darstellungs- oder Verwirklichungsebene des Bewusstseins und damit auch aller Prozesse und Veränderungen, die im Bewusstsein ablaufen. Gerät daher ein Mensch in seinem Bewusstsein ins Ungleichgewicht, so wird dies in seinem Körper als Symptom sichtbar und erlebbar. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass der Begriff der Psychosomatik nicht nur im naturheilkundlichen und psychologisch orientierten therapeutischen Bereich genutzt wird, sondern auch im schulmedizinischen. Hier bedeutete es lediglich, dass eine Krankheit aus rein geistiger Ursache entstand.
Die heutzutage schulmedizinisch übliche Einteilung in somatische, psychosomatische, psychische und geistige Krankheiten verhindert das tiefere Verständnis der Krankheit. Die „neue“ Psychosomatik (so neu ist sie gar nicht, eigentlich ist sie eher uralt, denn ihr Wesen ist schon in den heiligen Schriften vieler Völker zu finden), betrachtet jede Krankheit als psychosomatisch und wendet so ihren Blick auf alle Symptome und lässt keine Ausnahmen zu. Psyche bedeutet Seele, Soma bedeutet Körper, sie behandelt immer Körper und Seele – niemals nur eines der beiden, denn Körper und Seele sind Teil eines Ganzen.
Die Symptome
Die Krankheit beginnt, wenn wir merken, dass sich ein Symptom manifestiert hat. Das Symptom ist das Stichwort, denn es gilt ihm Achtung zu schenken. Wieso? Fragst Du, es stört ja und es muss schnellstmöglich verschwinden. Ja, diese Auffassung ist heutzutage üblich, die Schulmedizin hat den Symptomen den Kampf erklärt und versucht den Kranken einzureden, dass es sich
um ein zufälliges Ereignis handelt und meidet dabei sorgfältig das Symptom zu deuten oder gar nach dessen Ursache zu forschen. Damit verliert das Symptom seine Bedeutung als Signal. Ruediger Dahlke nutzt hierzu in seinem Buch „Krankheit als Symbol – Handbuch der Psychosomatik“ folgenden sehr treffenden Vergleich: “Ein Auto besitzt verschiedene Kontrolllampen am Armaturenbrett, die nur dann aufleuchten, wenn irgendeine wichtige Funktion des Autos nicht mehr gesetzmäßig funktioniert. Leuchtet nun im konkreten Fall während einer Fahrt ein solches Lämpchen auf, so sind wir hierüber keineswegs erfreut. Wir fühlen uns von diesem Signal aufgefordert, unsere Fahrt abzubrechen. Trotz unserer verständlichen Beunruhigung wäre es aber dumm, auf das Lämpchen böse zu sein; schließlich informiert es uns über einen Vorgang, den wir sonst gar nicht so schnell wahrgenommen hätten, da er für uns in einem »unsichtbaren« Bereich liegt. So nehmen wir nun das Aufleuchten des Lämpchens als Anstoß, einen Automechaniker zu rufen mit dem Ziel, dass nach dessen Intervention das Lämpchen nicht mehr leuchtet und wir ruhig weiterfahren können. Doch wir wären sehr erbost, würde der Mechaniker dieses Ziel verwirklichen, indem er lediglich 20 die Birne des Lämpchens entfernt. Zwar brennt das Lämpchen nun nicht mehr – und das wollten wir eigentlich auch –, aber der Weg, der zu diesem Ergebnis führte, ist uns zu vordergründig. Wir halten es für sinnvoller, das Leuchten des Lämpchens überflüssig zu machen, anstatt es an seinem Leuchten zu hindern. Dazu allerdings müsste man den Blick vom Lämpchen lösen und auf dahinterliegende Bereiche richten, um herausfinden zu können, was eigentlich nicht in Ordnung ist. Das Lämpchen wollte durch sein Leuchten ja lediglich hinweisen und uns zum Fragen veranlassen.“ Was in diesem Beispiel das Kontrolllämpchen war, ist bei unserem Thema das Symptom.
Es ist also dumm, auf das Symptom böse zu sein, denn es weist uns ja nur darauf hin, zu hinterfragen, es darf nicht verhindert, es muss überflüssig gemacht werden.
Ein Kranker wird stets gefragt: „Was fehlt Dir?“. Das ist ja doch sehr aufschlussreich, denn eine Krankheit bzw. ein Symptom bedeutet immer, dass etwas fehlt. Es fehlt an Bewusstsein und dafür hat man das Symptom. Das Symptom ist der harte Lehrer auf dem Weg zur Bewusstwerdung, es ist die Stimme, mit welcher die Seele kommuniziert, unser bester Freund würde uns seine Meinung nicht so ehrlich ins Gesicht sagen, wie das Symptom.
Krankheit kennt nur das Ziel der Heil-Werdung – der Heil-ung. Heilung meint immer eine Annäherung an die Ganzheit des Bewusstseins, eine Integration jenes alles umfassende Eins, in dem die Gegensätze noch ununterschieden ruhen- fort von dem stets richtenden, alles aufspaltenden Verstand. Heilung meint, dass der Mensch heiler, also „ganzer“ geworden ist. Krankheit und Heilung sind also Begriffe, die sich auf das Bewusstsein beziehen. Der Körper kann weder heil noch krank sein – es können sich in ihm nur die unterschiedlichen Bewusstseinszustände widerspiegeln.
Das Symptom kann uns verraten, was uns auf diesem Wege zur „Heilung“ noch fehlt. An dieser Stelle müssen wir die Sprache der Symptome natürlich „nur“ noch verstehen.
Die (Be-) Deutung der Symptome
Dort liegt der Knackpunkt, denn hier geben die meisten auf. Viele bewusste Menschen wissen, dass die Krankheit etwas bedeutet, aber mehr auch nicht. Der erste Schritt, um die eigene Situation besser zu verstehen ist, erst einmal in sich zu gehen, sich der Situation gewahr zu werden und sich selbst zu konsultieren. Meistens neigen wir dazu, die anderen um Rat zu fragen, zum Arzt zu
gehen oder das Internet zu durchsuchen und vergessen dabei unsere Eigenverantwortung. Es ist so wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir eigenverantwortlich leben und ganz und gar nicht hilflos sind. In solchen Situationen gilt es, unsere Intuition zu nutzen: Wir horchen ins uns hinein, ohne den verkrampften Verstand, egal ob meditierend oder nicht, und nehmen unsere innere Stimme wahr, sprich: den sechsten Sinn. Der 6. Sinn ist die Kommunikation unserer Seele, welche uns zeigen möchte, wie wir unser Leben in Liebe leben können. Beginnen wir diese Liebe wieder zu spüren, indem wir ihr zu hören, fühlen wir uns wieder geborgen und können beginnen, authentisch das zu leben was uns glücklich macht, ganz und gar frei von äußeren Einflüssen. Die Seele kommuniziert über den sechsten Sinn mit Gefühlen, Bildern und plötzlichen Eindrücken. Es gilt also diesen intuitiven Eindrücken mehr Gehör zu schenken. Und selbst mehr Gehör zu schenken und uns zu vertrauen, ist also so oder so ein guter Weg zur Bewusstwerdung.
Eigene Deutungen sind immer besser als fremde Meinungen. Und auch wenn sie nicht ganz stimmen, lassen sie sich ganz wunderbar durch bereits vorhandene Deutungen ergänzen. Bereits vorhandene Deutungen finden sich zum Beispiel im bereits erwähnten Buch „Krankheit als Symbol – Handbuch der Psychosomatik“ von Ruediger Dahlke.
Der im Folgenden kommende Text basiert auf eben diesem Buch und soll an dieser Stelle als Veranschaulichung und Anregung dienen.
Die Deutung von Haarausfall
Die betroffene Region im weitesten Sinne ist bei Haarausfall der Kopf. Hier finden sich die ersten Hinweise.
Der Kopf wird oft als Symbol von Vernunft und Denken (heller, brillanter Kopf, einen kühlen Kopf bewahren) interpretiert. Der Kopf ist Form des Selbstausdrucks und manchmal der Arroganz (hoch erhobenen Hauptes einherschreiten). Die Kopfhaltung eines Menschen verrät, ob dieser „geradeheraus“ ist, der leicht geneigte Kopf verrät den sich einschmeichelnden, um Nachsicht und Milde Bittenden. Der Kopf verrät also viel über unsere Stimmung, unsere Selbstbehauptung (den Kopf oben halten, sich nicht unterkriegen lassen, den eigenen Kopf durchsetzen), unsere Orientierung und den Überblick (nicht wissen, wo der Kopf steht) oder auch zu einseitigem Denken (sich den Kopf zerbrechen, mir brummt der Schädel).
Weiter gehen wir zu den Haaren. Was die Haare für eine Symbolik haben, findest du im genauen außerdem hier.
Die Haare, im genauen die Haupthaare (zu unterscheiden von Körper- und Barthaaren) haben ihre symbolische Bedeutung in der Freiheit, Vitalität und Unbekümmertheit (alte graue Zöpfe abschneiden, sich keine grauen Haare wachsen lassen) und stehen für urwüchsige, ungebändigte Kraft. Auch symbolisieren sie Macht, so. ließen sich die Hippies die Haare willentlich lang wachsen (sodass sie die Ohren verstecken, das Organ des Gehorchens) und Soldaten ist es, wie früher auch Sklaven, nicht gestattet die Haare lang zu tragen. Die Aufgabe der Haare ist es also Stärke, Schönheit und Glanz zu vermitteln, den eigenen Freiheitsanspruch zu vertreten und Macht, Stärke und würde zu demonstrieren. Außerdem dienen sie als Antennen zu Außenwahrnehmung.
Und was bedeutet Haarausfall im Genauen?
Auf der Symptomebene steht der Haarausfall für die Mauserung, der Betroffene muss für Vergangenes zahlen (Haare lassen, nicht ungeschoren davonkommen). Die Haare stehen außerdem für das Alte und Vergangene, für alte Strukturen. Das Alte will schwinden, es wächst zu wenig neues nach. Auch steht Haarausfall für den Verlust von Macht, Einfluss und Freiheit, man fühlt sich nackt und roh wie in frühkindlichen Zeiten. Die Bearbeitung dessen besteht darin, alte Strukturen loszulassen, Neuem Platz zu machen und sich selbst einzugestehen, dass zu wenig Neues kommt. Es geht nicht mehr weiter im Leben, der seelische Fortschritt ist in Frage gestellt.
Auch muss ich mich fragen, ob ich alte Schuld mit mir herumtrage, ob ich mir selbst etwas schuldig geblieben bin. Haarausfall ist eine Art von Selbstbestrafung – welche innere Anforderung stelle ich an mich? Kann ich ihr nachkommen, anstatt sie in Form von Haarverlust abzubüßen? Die Einlösung des Themas besteht darin, mit der Vergangenheit im Reinen zu sein, um neue Kräfte sprießen zu lassen und möglicherweise durch ein bewusstes Haaropfer die äußere Macht aufzugeben (wie im Kloster).
Fazit
Das waren also die Hinweise zu Haarausfall aus unserem liebsten Buch über Psychosomatik. Wie Du vielleicht gemerkt hast, sind sie nicht sehr präzise, sondern eher weitgefasst. Das ist auch gut so, sie sollen nämlich eher als Hinweis, als Anstoß fungieren und nicht, um sich daran festzuhängen.
Ich hoffe jedenfalls, dir hat der Einblick in die Psychosomatik gefallen und falls ja, schreib es doch gerne in die Kommentare. Bis dahin, machs gut!
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