Beschreibung
Eisen (Fe)
Eisen ist nach Sauerstoff, Silizium und Aluminium das vierthäufigste Element in der Erdkruste und nach Aluminium das häufigste Metall. Es ist für fast alle Lebewesen ein essentielles Spurenelement. Eisen transportiert über die roten Blutkörperchen Sauerstoff im Körper und ist Bestandteil vieler lebenswichtiger Enzyme. Insgesamt enthält der Körper eines Erwachsenen etwa 3 bis 4 Gramm Eisen. Bei gesunder Ernährung müssten die empfohlenen Eisen-Werte erreicht werden. Dennoch haben rund 60 Prozent der Bevölkerung einen Eisenmangel.
Die Bedeutung von Eisen im Körper
Eisen und Blutbildung
Eisenmangel führt langfristig zu Anämie (Blutmangel). Dieser äußert sich zunächst durch Leistungsabfall, brüchigen Nägeln, Verstopfung und Kopfschmerzen. Bei einer länger andauernden Anämie kann es zu gefährlichen Warnsymptomen wie Ohnmachtsanfällen, Atemnot, Herzjagen, Schweißausbrüchen, Angstzuständen und Übelkeit kommen.
Weitere Symptome: Antriebslosigkeit, chronische Müdigkeit, Leistungsschwäche, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Restless legs-Syndrom, Haarausfall, brüchige Nägel, offene Mundecken, blasse Haut und Schleimhäute.
Eisenmangel und Herzrasen
Eisenmangelanämie kann Herzschwäche begünstigen. Tinnitus, Herzrasen, Herzschwäche, Brustschmerzen und Atemnot sind ernste Anzeichen. Wird zu wenig Sauerstoff im Körper transportiert, kommt es zu einer Unterversorgung der Organe. Der Körper versucht den Mangel auszugleichen, indem das Herz schneller schlägt und die Atmung beschleunigt wird. Besteht dieser Zustand über einen langen Zeitraum, kann daraus eine Herzmuskelschwäche mit Wasseransammlungen in den Beinen resultieren.
Eisen und Hämoglobin
Eisen ist Bestandteil des Hämoglobins. Hämoglobin ist der eisenhaltige Proteinkomplex, der in den roten Blutkörperchen Sauerstoff bindet und ihnen ihre rote Farbe verleiht. In diesem Bereich ist Eisen am Sauerstoff-Transport beteiligt. Jede Sekunde entstehen im Rückenmark zwei- bis zweieinhalb Millionen rote Blutkörperchen mit einem eisenhaltigen Kern – dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Rund 70 Prozent seines Eisens benötigt der Körper für diese lebensnotwendige Aufgabe.
Ohne genügend Hämoglobin wird zu wenig (basischer) Sauerstoff zu den Zellen und zu wenig (saures) Kohlendioxid zur Lunge zum Abatmen transportiert. Darunter leiden die Sauerstoffversorgung und die Entsäuerung des Körpers. Die Höhe des Hämoglobins sagt jedoch nichts darüber aus, wie voll die Eisenspeicher sind.
Solange die Eisenspeicher Ferritin und Hämosiderin – sie befinden sich in der Leber und in den für die Infektabwehr zuständigen „Fresszellen“ des Immunsystems – gut gefüllt sind, funktioniert die Hämoglobinbildung auch trotz eisenarmer Ernährung. Sinkt das Hämoglobin im Blut, zeigt sich das in Form von erhöhter Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen, Blässe, starker Müdigkeit, Mundwinkeleinrissen, Kurzatmigkeit, Herzklopfen bei Belastung, Kälteempfindlichkeit, steigender Nervosität, Konzentrationsschwäche, rauer Haut, stumpfen, brüchigen Haaren und Nägeln, Haarausfall oder Leistungsabfall.
Eisen, Muskulatur und Sport
Bei Eisendefizit oder bei Problemen mit der Eisenbereitstellung fehlt es mit der Zeit am Myoglobin, dem roten Farbstoff der Muskelzellen. Das führt zu Problemen mit der Muskulatur wie Muskelschwäche, nächtlichen Muskelkrämpfen, Muskelzucken oder Restless legs.
Das Restless legs Syndrom RLS ist charakterisiert durch unangenehme Gefühlsstörungen in den Beinen, Kribbeln und unwillkürliche Bewegungen. Die Symptome treten vorwiegend in Ruhe (Sitzen oder Liegen) auf und bessern sich durch Bewegung (Aufstehen, Laufen). Oft spielt auch Magnesiummangel eine Rolle. Sogenannte Eisenschwefelenzyme leisten außerdem noch wichtige Aufgaben in der Atmungskette von Skelettmuskelzellen. Fehlt hier Eisen, dann sind die Muskeln nicht genügend belastbar – man bekommt schneller Muskelkater, leidet generell an Muskelschwäche, Krampfneigung und verringerter körperlicher Leistungsfähigkeit. Ein Übel, das auch viele Sportler kennen.
Eisenmangel und Müdigkeit
Müdigkeit und Leistungsabfall ist ein zentrales Symptom bei Eisenmangel und bedingt durch das Sauerstoffdefizit, das auch die Energiegewinnung belastet. Das kann bis zum chronischen Erschöpfungssyndrom gehen.
Eisenmangel, Haarausfall und brüchige Nägel
Brüchiges, stumpfes Haar und Rillen in den Fingernägeln sind typisch für Eisenmangel. Im Menschen findet sich das „Depot-Eisen“ Ferritin hauptsächlich in der Leber, Milz und im Knochenmark. Bei bestimmten Erkrankungen oder Symptomen wie Haarausfall sind weit höhere Ferritin-Werte als die Mindestwerte wünschenswert. Schöne Haare, Haut und Nägel kann man erst bei 70 bis 120 ng/ml erwarten. Bei brüchigen Fingernägeln fehlt oft auch noch Silizium und Kalzium. Frauen über 40 mit Haarausfall haben meist Eisenmangel.
Eisenmangel, Haut und Schleimhäute
Blasse Gesichtsfarbe und bläulich verfärbte Augeninnenwinkel weisen ziemlich sicher auf Eisenmangel hin. Die Schleimhäute sind blass, der untere Augenlidrand ist blass statt rötlich (kann auch durch Eisenmangel entzündet sein, dann ist er sehr wohl rot). Da Eisen auch für den Vitamin B2-Stoffwechsel notwendig ist, führt Eisenmangel zur verminderten Produktion von Nukleinsäuren (RNS, DNS) für die Zellreparatur. Deshalb heilen Wunden schlechter, werden Haut, Nägel und Lippen rau, spröde und rissig, Mundwinkel reißen ein (kann auch Zink- bzw. Vitamin B-Mangel sein) und entzünden sich, Entzündungen im Mundraum und in der Speiseröhre können auftreten. Die Haut wird blass, die Zunge schwillt an.
Eisenmangel und Verdauung
Auch Schluck- und Verdauungsstörungen, oft auch Verstopfung sind eine Folge des Eisenmangels. Falsche, schlecht aufnehmbare Eisenpräparate machen diese Situation noch schlimmer.
Eisenmangel, Übersäuerung, Fersensporn und Kalkschulter
Eisen und Zink sind sehr hilfreich, um Übersäuerung auszugleichen, denn in rund 80 % der Fälle entsteht Übersäuerung durch Eisenmangel bzw. verschlimmert sie sich, denn wer übersäuert ist, hat paradoxerweise automatisch weniger Magensäure und nimmt daher Eisen nicht gut auf, ein Teufelskreis also.
Bei Eisenmangel kann nicht ausreichend ATP gebildet werden, aufgrund des damit verbundenen Sauerstoffmangels. Statt der aeroben Energiegewinnung, kommt es zur sauren Vergärung und bei Mangel nützt auch eine basische Ernährung nichts. Richtige Atmung ist zwar auch ein wichtiger Teil der Entsäuerung, aber es bleiben Säurekomplexe zurück und lagern sich ab. Es kommt zur Verkalkung und Folgekrankheiten wie Kalkschulter und Fersensporn. Eisen (und Zink) sind unbedingt nötig, um einer solchen Übersäuerung entgegenzuwirken.
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