Beschreibung
Funktionen und Aufgaben
Iod ist als ein wichtiger Bestandteil bei der Produktion der Schilddrüsenhormone Triiodthyronin (T3) und Tetraiodthyronin (T3 oder Thyroxin) beteiligt. Schilddrüsenhormone haben durch die Steuerung von RNA- und Proteinbiosynthese eine große Bedeutung am Gewebewachstum, der Zelldifferenzierung und Zellteilung. Zudem beeinflussen sie den Stoffwechsel von Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß. Darüber hinaus reguliert Iod entscheidend den Grundumsatz, also den Energiehaushalt im Ruhezustand. Das bedeutet Iod ist u.a. an der Regelung der Herzfrequenz und der Körpertemperatur beteiligt. Schließlich reguliert Iod den Wasserhaushalt und die Funktionen des zentralen Nervensystems
Iodstoffwechsel
Im menschlichen Körper befinden sich zwischen 10 und 20 mg Iod. Davon befinden sich bis zu 80 % in der Schilddrüse. Die restlichen 20 % verteilen sich auf Muskulatur, Galle, Hypophyse und Speicheldrüsen. Die Ausscheidung von Iod erfolgt überwiegend über die Nieren und in geringen Mengen über die Fäces und den Schweiß. Die Ausscheidungshöhe von Iod über die Niere, also über den Urin ist im Wesentlichen von der Iodaufnahme abhängig. Darum kann die Iodausscheidung über den Urin als Index für die Iodversorgung verwendet werden.
Bedarf und Mangel
Die DGE empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 0,2 mg für Erwachsene und Jugendliche. Schwangere haben einen höheren Bedarf an Iod und sollten etwa 0,23 mg Stillende sogar 0,26 mg Iod täglich zu sich nehmen. Eine zu geringe Iodaufnahme beeinträchtigt die Bildung der Schilddrüsenhormone. Im Allgemeinen versucht der Organismus den Mangel an Schilddrüsenhormonen durch das Wachstum der Schilddrüse zu kompensieren. Iodmangel führt also zu einer Vergrößerung der Schilddrüse bzw. zur Kropfbildung. Besitzen mehr als 10 % der Bevölkerung eine ertastbare vergrößerte Schilddrüse spricht man von einem endemisch Kropf. Das Gebiet zählt dann im Fachjargon zu den so genannten Strumaendemiegebieten. Deutschland gehört zu diesen Gebieten.
Was passiert, wenn Jod fehlt?
Jodmangel führt zu verschiedenen Erkrankungen der Schilddrüse und kann aufgrund der wichtigen Rolle der Schilddrüse bei verschiedensten Körperfunktionen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Am häufigsten kommt es durch Jodmangel zu einer Vergrößerung der Schilddrüse und damit einer Anschwellung des Halses, die als Kropf oder auch medizinisch Struma bezeichnet wird. Das kann dazu führen, dass Halsketten und Kleidungsstücke am Kragen zu eng werden. Weiterhin kann es zu Schluckbeschwerden und im Extremfall sogar so einer Behinderung der Atmung kommen, wenn das anwachsende Schilddrüsengewebe auf die Luftröhre drückt. Es kann dabei zu einem gleichmäßigen Wachstum aber auch zur Bildung einzelner oder mehrerer Knoten am Hals kommen.
Eine weitere Erkrankung, die durch eine unzureichende Jodzufuhr hervorgerufen wird, ist die Schilddrüsenautonomie. Hierbei kommt es zu einer unkontrollierten Produktion von Schilddrüsenhormonen und damit zu einer Überfunktion. Diese Überfunktion kann sich durch verschiedene Symptome wie innere Unruhe, vermehrtes Schwitzen, Wärmeunverträglichkeit, Zittern und Durchfall äußern. Gerade bei älteren Menschen kann es zu Herzbeschwerden und vermehrtem Knochenabbau kommen. Oft reicht die Hormonproduktion des autonomen Schilddrüsengewebes jedoch nicht aus um zu einer Überfunktion zu führen. Man spricht von einer kompensierten Autonomie und die Erkrankung kann lange unentdeckt bleiben.
Das Risiko für Schilddrüsenkrebs ist bei Jodmangel ebenfalls erhöht.
Besonders folgenschwer ist Jodmangel bei der Entwicklung von Neugeborenen und Kleinkindern. Es kann zu Beeinträchtigungen der körperlichen und geistigen Entwicklung kommen, im Extremfall zur Behinderung mit verminderter Intelligenz, Kleinwuchs und Taubheit. Diese als Kretinismus bezeichnete Fehlentwicklung ist heutzutage in Deutschland aufgrund der Untersuchung Neugeborener auf Schilddrüsenerkrankungen und der Jodprophylaxe in der Nahrung glücklicherweise sehr selten geworden.
Quellen:
-Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen – bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
-Dr. Birgit Rehlender: Leitsätze 2016 (ehemals Deutsches Lebensmittelbuch)
-Lebensmittellexikon.de
-Dr-gumpert.de
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